GermanZero - Gemeinsam gegen die Klimakrise

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hast du heute schon die Heizung aufgedreht? Warm geduscht? Vielleicht die kalten Hände an einer Tasse Tee gewärmt? Wärme ist etwas zutiefst Menschliches. Sie macht unser Zuhause gemütlich, unsere Morgen leichter und unsere Abende entspannt. Und wie wir dieses Gefühl erleben, möchten wir selbst bestimmen.

Doch die letzten Jahre haben uns gezeigt: Wärme ist nicht nur privat, sondern auch politisch. Der Gaspreisschock nach dem Angriff auf die Ukraine machte deutlich, wie abhängig wir von Energie aus dem Ausland sind. Für Millionen Menschen wurde Heizen plötzlich zur Belastung. Und als 2023 das Heizungsgesetz die Schlagzeilen dominierte, wurde klar: Der Streit darüber, wie wir künftig heizen, kann sogar eine Regierung ins Wanken bringen.

Gerade weil hier das Private politisch wird, drängt GermanZero auf gute Antworten auf die Frage: Woher soll unsere Wärme morgen kommen?

Diese Antworten entscheiden über viel mehr als die Technik im Heizungskeller. Sie betreffen unsere Sicherheit, unsere Kosten – und unsere Freiheit, es zu Hause warm zu haben. Gleichzeitig geht es ums große Ganze: Noch immer verursachen Öl- und Gasheizungen jede fünfte Tonne CO2. Das ist der Preis, den wir aktuell für warme Wohnungen zahlen.

Doch während viele Menschen nach Lösungen suchen, setzt die Bundesregierung unter Kanzler Merz und Energieministerin Reiche auf fossile Energie. Sie plant neue Gaskraftwerke und investiert in Gasinfrastruktur – eine Strategie, die klimaschädlich ist, uns Bürger:innen viel Geld kostet und vor allem der Gasindustrie zugutekommt, die 2024 satte 274 Milliarden Euro Umsatz machte. Gelder, die dorthin fließen, fehlen an anderer Stelle: etwa für faire Energiepreise, den Ausbau erneuerbarer Wärme oder Programme, die uns unabhängig vom fossilen Gas machen.

Dabei liegen die Lösungen längst auf dem Tisch: Solaranlagen, Wärmepumpen, Windenergie und Speicher sind effizienter und günstiger geworden. Klimafreundliches Heizen ist heute schon möglich – und von einer Mehrheit der Bevölkerung gewünscht.

Dafür kämpfen wir. Denn genau jetzt müssen die politischen Weichen richtig gestellt werden. Genau jetzt arbeiten Städte und Gemeinden an einem historischen Wandel: der Wärmewende. Sie planen, wie Millionen Gebäude künftig erneuerbar und bezahlbar beheizt werden können – unabhängig von fossilen Brennstoffen und Preissprüngen. Eine enorme Aufgabe, aber auch eine große Chance.

Damit diese Chance genutzt wird, bündeln wir unsere Kräfte. Und wir unterstützen Menschen, die hinschauen, Fragen stellen, mitgestalten. Wir helfen Kommunen, stärken lokale Energiewende-Gruppen und sorgen dafür, dass politische Entscheidungen dort helfen, wo Wärme gebraucht wird: bei den Menschen.

Mehr dazu in diesem Newsletter, schön, dass du heute dabei bist!

 

P.S.: Am Ende des Newsletters haben wir noch eine Frage an dich!

Klimawende von unten

Für die Wärmewende bei dir zuhause: Der WärmeGuide

Damit die Wärmewende gelingt, müssen unsere Städte und Gemeinden eine Wärmeplanung erstellen, die auf erneuerbaren Energien fußt und nicht auf klimaschädlichem Erdgas oder teurem Wasserstoff. GermanZero hat deshalb den WärmeGuide entwickelt, gemeinsam mit dem Öko-Institut, dem Kompetenzzentrum kommunale Wärmeplanung (KWW) und dem Klima-Sozialrat. Dieses Online-Tool erleichtert den Kommunen den immensen Planungsaufwand.

Von Aach bis Zwickau findet jede einzelne der 11.000 Städte und Gemeinden in Deutschland im WärmeGuide maßgeschneiderte Schritt-für-Schritt-Anleitungen, Zukunftsszenarien und Handlungsempfehlungen für eine effiziente Wärmeplanung.

Gefördert wurde diese wichtige Planungshilfe für die Wärmewende von der European Climate Foundation. 

„Der WärmeGuide ist sehr intuitiv, optisch ansprechend und gut strukturiert. Diese Übersichtlichkeit ist für Kommunen ein Riesenvorteil. Meine Empfehlung: Schaut auf jeden Fall rein, wenn ihr am Anfang steht. Aber auch bei konkreten Maßnahmen hilft der WärmeGuide, sich an schon umgesetzten Beispielen zu orientieren.”

Patrick Voos, Leiter des Amtes für Klimaschutz und Klimaanpassung Darmstadt

„Das ist ein Marathon, und wir sind schon losgelaufen.“

Interview mit Johannes Hofmann von LocalZero, der WärmeGuide als Projektleiter mitentwickelt hat.

Johannes, was war die Motivation für LocalZero und die anderen Organisationen, den WärmeGuide zu entwickeln? 

Bis 2026 sind Großstädte, bis 2028 alle anderen Kommunen in Deutschland dazu verpflichtet, eine Wärmeplanung vorzulegen. Leider zeigen unsere Untersuchungen der ersten fertigen Wärmepläne, dass die Ergebnisse oft schlecht sind: Sie nutzen kaum erneuerbare lokale Potenziale und setzen stattdessen oft auf Wasserstoff- oder Holzverbrennung. Auch Unterstützungsprogramme für Haushalte, die auf Wärmepumpen umsteigen wollen, sind rar.

Die Hauptgründe dafür sind vor allem Personalmangel und die komplexen Daten, die eine Kommune für die Wärmeplanung verarbeiten muss: Welche Heizungen sind wo verbaut? Wo gibt es welche erneuerbaren Energiequellen und vieles mehr. Gerade in kleineren Kommunen müssen oft Quereinsteiger:innen die Wärmeplanung übernehmen. Die Auswertung der vielfältigen Datenquellen fühlt sich für viele an wie die Erstbesteigung des Kilimanjaro. Der WärmeGuide bündelt grundlegende Daten und kann als Leitfaden für das Vorgehen dienen.

Was sind drei zentrale Stärken des WärmeGuide, die den Kommunen bei der Wärmeplanung helfen?

Der WärmeGuide bietet Kommunen einen Überblick zum Status quo: Wie viele Gebäude müssen einbezogen werden? In welchem Zustand sind sie? Wie ist die Eigentumsstruktur? Zweitens zeigt er jeder Kommune ihr großes Potenzial für die fossilfreie Fernwärmeversorgung, z. B. durch Tiefengeothermie, Gewässerwärme, Solarthermie oder Speicher. Drittens bringt er Beschleunigung: Die Wärmeplanung und ihre Umsetzung können oft viel schneller erfolgen als von den Kommunen gedacht, weil der WärmeGuide die Planung deutlich vereinfacht.

Wie heizen die Bürger:innen heute? Der WärmeGuide macht es sichtbar. Hier am Beispiel Merseburg in Sachsen-Anhalt.

Auch wie eine Stadt zukünftig klimaneutral heizen kann, zeigt der WärmeGuide auf einen Blick.

Der WärmeGuide zeigt den Kommunen auch, welche Einwohnergruppen Schwierigkeiten mit der Wärmewende bekommen könnten. Wie können die Kommunen hier helfen?

Je finanzschwächer ein Haushalt, desto anfälliger ist er für Energiepreisänderungen. Typische Gruppen sind zum Beispiel ältere Renter:innen, die im eigenen schlecht gedämmten Häuschen leben und kein Geld für die Sanierung haben. Oder Mieter:innen bei Privatvermietern, denen hohe Heizkosten drohen, weil die Vermieterin keinen Anreiz für eine Sanierung hat.

Kommunen können mit Vermieter:innen daraufhin arbeiten, dass bei der Sanierung die Warmmiete stabil bleibt. Für Eigentümer:innen können sie zum Beispiel kostenfreie Energieberatungen anbieten, auf die Bundesförderung für Wärmepumpen hinweisen oder eigene Förderprogramme starten.

Gleichzeitig braucht es weitere Gesetze und Programme vom Bund, die Mieter:innen und ärmere Haushalte schützen und gleichzeitig den Klimaschutz vorantreiben.

Der WärmeGuide zeigt den Kommunen auch, welche sozialen Gruppen bei der Wärmeplanung besonders berücksichtigt werden müssen.

Wärmewende bedeutet: Alle Gebäude so zu dämmen, dass sie wenig Heizenergie brauchen, und alle Öl- und Gasheizungen durch CO2-freie Fernwärme und Wärmepumpen zu ersetzen. Wie gut sind wir in Deutschland auf dem Weg dorthin?

Die Wärmewende ist ein Marathon, aber wir sind schon losgelaufen und außerdem fitte Läufer:innen. Über 80 Prozent der Heizungen sind noch fossil, aber die Technik für die Umstellung ist da. Wärmepumpen machen uns unabhängig von Import-Gas, laufen mit lokal erzeugtem Strom und sind in der Regel heute schon günstiger als Gas. Auch die gesetzlichen Pfeiler sind für diesen Marathon bereits eingeschlagen: Das Gebäude-Energie-Gesetz sieht den Ausstieg aus fossilen Heizungen vor; mit der Wärmeplanung schreiten Kommunen zur Tat.

 

Mehr Feedback zum WärmeGuide

„Wir Fachplaner erhalten sehr positives Feedback zum WärmeGuide aus den Kommunen. Für viele Bürgermeister:innen hat das Tool einen großen Mehrwert, weil es das Thema Wärmeplanung für sie greifbar macht. Selbst Netzbetreiber nutzen es gern, weil die Zahlen oft aktueller sind als die sonst verfügbaren Datenbanken.“

Ein Fachplaner für kommunale Wärmeplanung, Baden-Württemberg

 

Komm zum Webinar für Aktive!

„Wärmewende, fertig, los! Mit dem neuen WärmeGuide vor Ort wirksam werden"

Donnerstag 27.11.2026 | 19:00 bis 20:30 Uhr

Dieses Webinar ist für alle - mit und ohne Vorwissen - die ihr Rathaus auf dem Weg zum sauberen Heizen anfeuern wollen. Vorgestellt wird das neue Onlinetool „WärmeGuide“ und praktische Tipps, um in der eigenen Kommune ehrenamtlich mehr für die Wärmewende zu bewirken.

Mit Dr. Jens Clausen, Scientists for Future & Borderstep Institut für Innovation und Nachhaltigkeit

Johannes Hofmann, GermanZero, Projektleiter WärmeGuide.

Zum Webinar anmelden
 
Wärmewende im Keller

Wärmepumpen vollbringen ein kleines Wunder: Sie gewinnen Energie aus der Luft, selbst bei klirrender Kälte, und verwandeln eine Kilowattstunde Strom in viermal so viel Wärme. Dennoch werden sie von manchen als „grüne Ideologie“ schlechtgeredet.

Damit sich das ändert, gab es am 15. November den ersten Tag des offenen Heizungskellers.

An 92 Orten in ganz Deutschland haben Menschen Gäste empfangen und von ihren Erfahrungen mit Wärmepumpen für klimafreundliches Heizen berichtet. Ein Riesenerfolg für dieses Projekt von LocalZero, Greenpeace, co2online, Stadt.Land.Klima! und dem For Future Bündnis!

Großes Interesse an Wärmepumpen in Ahrensburg, Münster, München und 89 weiteren Orten in Deutschland. Fotos (c) LocalZero Ahrensburg, Kerstin Rolfes/Katharina Sellin, Greenpeace

Der Tag hat vielen Interessierten gezeigt: Ob im Altbau, Neubau oder sanierten Bestand: Wärmepumpen funktionieren zuverlässig, effizient und klimafreundlich. Die Teilnehmenden berichten von intensivem Austausch mit den Gästen: Wird das Haus im Winter warm? Was kostet das Ganze? Wie gut klappt die Förderung?

„Die Leute haben uns Löcher in den Bauch gefragt,“ fasst das teilnehmende Team vom Klimaentscheid Koblenz seine Gespräche zusammen. „Ich war erstaunt über das detaillierte Interesse der Besucher,“ sagt ein Gastgeber aus Darmstadt.

Einige Besucher konnten direkt vor Ort überzeugt werden, so etwa in Lüneburg: "Der Besuch war für uns ein weiterer wertvoller Schritt auf dem Weg zur eigenen Wärmepumpe."

Der Tag der offenen Heizungskellers hat gezeigt: Austausch bewirkt Veränderung! Dafür musst du nicht auf den nächsten Tag warten. Hast du eine Wärmepumpe im Keller oder Solar auf dem Dach? Dann öffne deine Türen für Freunde und Nachbarn - erzähle von deiner persönlichen Wärmewende und inspiriere zum Nachahmen!

 
Gute News von der Wärmewende

Viele Politiker:innen stellen Klimaschutz als Belastung dar, die das Land zu viel kostet. Wir zeigen hier Beispiele für das Gegenteil: Der Wandel weg von den Fossilen ist schon in vollem Gang.

Heute: Serielle Sanierung in Merseburg

Das Gute: In Merseburg, Sachsen-Anhalt, haben alte Wohnhäuser in nur 3-4 Wochen eine klimaschonende Hülle erhalten. Jetzt sparen die Bewohner:innen 50% Heizenergie.

Der Grund: Beim seriellen Sanieren erlauben vorgefertigte Fassadenteile inklusive Dämmung, Fenstern und Lüftung 4mal kürzere Bauzeiten und hohe Bezahlbarkeit.

Die Aussichten: Laut der Deutsche Energie Agentur (dena) eignen sich rund 3 Millionen Wohneinheiten in Mehrfamilienhäusern besonders gut für serielles Sanieren. Bis 2045 könnten 25 Millionen Tonnen CO2 pro Jahr eingespart werden.

Was die Politik tun muss: Verlässliche Förderprogramme, Unterstützung bei der Digitalisierung und Bürokratieabbau.

Mehr zum seriellen Sanieren: www.energiesprong.de/

 
Herzlichen Dank an den Giving Circle Klimaschutz

Giving Circles, das sind Menschen, die zusammenkommen und gemeinsam Gutes tun – demokratisch, gemeinschaftlich und mit ganz viel Wirkung! So auch der “Giving Circle Klimaschutz,” der uns vor kurzem einen großzügigen Scheck in Höhe von 75.000 € übergeben hat.

Der Zusammenschluss aus rund 15 Frauen wählt jedes Jahr drei Klimaschutzorganisationen für eine Projektvorstellung. Wir konnten dieses Jahr unser für 2026 geplantes Projekt zum Gas-Ausstieg vorstellen und freuen uns sehr, dass sich der Kreis schließlich für uns entschieden hat!

Mit dem Projekt Gas-Ausstieg stellen wir uns der Erdgas-Lobby entgegen setzen uns mit Expertise und kommunaler Kraft für die Wärmewende ein. Dank der Initialzündung des Giving Circle können wir jetzt mit voller Kraft in die Umsetzung gehen und richtig viel bewirken!

“Uns hat die große Professionalität von GermanZero überzeugt, der Ansatz, aus der Mitte zu kommen und nicht zu polarisieren, sondern sehr sachlich zu blieben,” dieses tolle Feedback wurde uns bei der Übergabe mitgegeben.

Liebe Susanne Kersig, lieber Giving Circle Klimaschutz, wir danken euch von Herzen für eure großzügige Spende. Vielen Dank, dass ihr euer Vertrauen in uns steckt! Darauf haben wir denn auch direkt zusammen angestoßen.

 
Deine Spende für gute Wärme!

Der WärmeGuide ist noch gar nicht lange online, doch schon jetzt erhalten wir viele gute Rückmeldungen aus Kommunen, die dankbar sind für die Starthilfe in ihre Wärmeplanung. Möglich wurde dieser Erfolg auch durch viele Einzelspenden, die unsere Arbeit unterstützen.

Jetzt geht es darum, den WärmeGuide bei möglichst vielen Kommunen bekannt zu machen. Willst du auch einen Beitrag leisten? Ob 2,50, 25 oder 250 Euro – jeder Betrag macht einen Unterschied.

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