Die Herausforderung
Drei von vier Haushalten in Deutschland heizen noch mit Öl oder Gas. Hier gilt es, vom Verbrauch fossiler Brennstoffe loszukommen. 88 Prozent der Gebäude sind gegenwärtig nicht oder nur teilweise gedämmt. Um bis 2035 klimaneutral zu werden, muss die Sanierungsrate von aktuell 1 % auf 4 % gesteigert werden.
Und während die Baubranche gegenwärtig für mehr als die Hälfte des Abfallaufkommens in Deutschland verantwortlich ist, gilt es, die riesigen Mengen an Rohstoffen und Energie, die in Baustoffe fließen, in Kreisläufen zu erhalten.
Unsere Lösungen
GermanZero setzt bei der Sanierung von Bestandsbauten auf eine Kombination von Anreizen, Fördermitteln, Beratung und Verpflichtungen. Dabei ist wichtig, dass die Kosten gerecht verteilt werden.
Beim Bau zielen unsere Lösungen darauf ab, alle vorhandenen Ressourcen deutlich besser zu nutzen als bisher, vom Wohnraum über das Bauen im Bestand bis hin zu kreislauffähigen Baustoffen.
Hier unsere sechs wichtigsten Gesetzesmaßnahmen für den Umbau des Sektors Gebäude und Wärme:
Die Rate energetischer Sanierungen steigern

Die energetische Sanierungsrate muss durch zielgerichtete Förderung, Klimaberatung und Sanierungspflicht von derzeit einem auf jährlich vier Prozent steigen. Das Nadelöhr ist hier der Mangel an Handwerker:innen - daher muss die nächste Bundesregierung umgehend eine Fachkräfteoffensive starten. Die Sanierungskosten werden sozial gerecht zwischen Mieter:innen, Vermieter:innen und Staat aufgeteilt.
Ausstieg aus fossilen Heizstoffen

Ölheizkessel dürfen ab sofort nicht mehr eingebaut und Gasheizungen nur noch unterstützend eingesetzt werden, um Spitzenlasten abzufangen. Steigende Kosten für fossile Brennstoffe aufgrund der CO2-Bepreisung und die Entlastung des Strompreises bieten Anreize zum Ausstieg aus Öl und Gas und machen Wärmepumpen attraktiv.
Wohnraum effizienter nutzen

Kommunale Aktionsstellen sollen zu Umzug, Untervermietung und Wohnungstausch beraten, um eine effizientere Wohnraumnutzung zu unterstützen. Ein Geringe-Wohnfläche-Bonus kommt Mieter:innen zugute, die auf kleiner Fläche leben. Die bauliche Teilung von Einfamilienhäusern wird durch den Staat finanziell gefördert.
Bestandsnutzung statt Neubau

Hürden für Nutzungsänderungen und Umbauten im Bauordnungsrecht werden abgebaut. Für den Abriss von Gebäuden ist eine Genehmigungspflicht erforderlich.
Klimaneutrale und kreislauffähige Neubauten

Standards für Neubauten legen fest, dass diese im Betrieb keine Energie mehr verbrauchen (Nullenergiehaus). Für die CO2-Bilanz des 'Lebenszyklus' eines Gebäudes wird eine bestimmte Grenze festgelegt. Schon bei Beantragung einer Baugenehmigung wird ein Rückbaukonzept vorgelegt.
Nachwachsende Rohstoffe, Wiederverwendung und Recycling fördern

Hürden für die Holzbauweise werden abgeschafft und die Verwendung nachwachsender Rohstoffe gefördert. Hersteller:innen sind verpflichtet, gebrauchte Bauteile zurückzunehmen. Quoten sichern die Verwendung von Recycling-Baustoffen. Primärbaustoffe werden besteuert, wenn Recycling-Baustoffe als Alternative zur Verfügung stehen.
Städtegrün fördern

Ein Kubikmeter pro Quadratmeter zusätzliches Grünvolumen führt zu einer Abkühlung von etwa 0,3 Grad Celsius. Davon abgesehen sorgt eine Förderung von Grünflächen in der Stadtplanung für eine bessere Luftqualität und bietet Erholungsgebiete für die Bewohner:innen. Eine Bauwerksbegrünung bindet nicht nur CO2, sondern kann zugleich zusammen mit der Verwendung der richtigen Substrate bei der Fassadenbegrünung eine Dämmwirkung von ca. 20 Prozent erzeugen.
75 %
der deutschen Haushalte
heizen derzeit mit Erdgas und Heizöl
47 qm
Wohnfläche
nutzt jeder Mensch durchschnittlich in Deutschland; drei Mal mehr als 1950
250 l
Heizöl
lassen sich umgerechnet einsparen, wenn man eine 11 qm Betondecke wiederverwendet
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